Infos zu (MONCHINO)


Rassenname:
MONCHINO

Zuchtland:
Spanien

Zuchtgebiet:
Norden, Autonome Gemeinschaft Kantabrien

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, vom Aussterben bedroht.

Größe:
125 cm bis 140 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kleinpferd

Das spanische Monchino Pony kommt aus der nördlichen autonomen Gemeinschaft Kantabrien oder Cantabria die am kantabrischen Meer, auch bekannt als der Golf von Biscaya, kommt. Dieser Teil Spaniens ist gekennzeichnet von vielen Hügel und Bergen die aber nicht höher als 2 000 m werden. Die Berge gehen mitten durch das Land und teilen einen eher trockenen Küstenabschnitt im Norden von fruchtbareren Ländern im Süden. Im Küstenbereich gibt es ein maritimes - feuchtes Klima mit kühlen Sommern und eher milden Wintern, während im Landesinneren durch die Bergwelt zum Teil auch Gebirgsklima herrscht.
In zahlreichen Höhlenmalereien Nordspaniens die mehr als 10 000 bis 14 000 Jahre alt sind, kann man sehr deutlich zwei Pferdetypen erkennen. Ein Ponytyp, der sehr stark dem heutigen Exmoor Pony ähnelt und ein schwererer Typ der dem so genannten Urkaltblüter gleicht.
Der Monchino soll vom cantabrisch - pyrenäischen Pony abstammen das heute als eine Art Urstamm oder Sammelbezeichnung für die nordspanischen Ponys gilt. Diese wertvollen Ponys sind historisch und geographisch mit anderen autochthonen Rassen verwandt, die auch diesem Stamm abstammen. Es sind somit alles iberische Pferde und einige haben noch heute die Cantabrian - Pyrenäen als Lebensraum.
Dieser Pferdeschlag war einst an der ganzen nordspanischen Küste verbreitet und durch regionale Besonderheiten, Trennung von Zuchtgebieten und mehr oder wenige starken Einkreuzungen anderer Rassen entwickelten sich verschiedene Variationen dieser Pferde. Doch sind sich noch heute sehr ähnlich. Inzwischen gibt es aber Unterschiede im Körperbau, dem Röhrbeinumfang und der Größe die in Richtung Westen abnimmt.
Um die Herkunft der nordspanischen Ponys gibt es zahlreiche Theorien. Einerseits wird angenommen, dass sie Wurzeln des keltischen Ponys in sich tragen und sich im Laufe der Zeit mit dem Südpferd mehr oder weniger vermischten, doch nach neuesten genetischen Untersuchungen sollen einige der nördlichen spanischen Ponyrassen einen eigenen Genotyp darstellen, der vom Südpferd abstammten soll.
Weiterhin sind auch deutlich kaukasische Einflüsse erkennbar und denkbar, da ein Ort der Domesti-kation des Pferdes in den ukrainischen Steppen nördlich des Kaukasus stattfand.
Die Kelten, ein Volk das mit vielen Untervölkern ganz Europa besiedelte brachten diese Pferde dann nach Europa. Als ein weiterer Ort der frühen Domestikation des Pferdes wird auch die iberische Halbinsel vermutet die sich wohl mit den nördlichen Pferden mehr oder weniger vermischten. Erste Erwähnungen dieser nördlichen spanischen Pferderassen gab es schon 80 n. Chr. Vor allem die nordwestspanischen Ponys, wie der Asturianer und der Galicier sind für ihre Töltveranlagung bekannt und brachten diese auch nach Amerika. Dies ist kaum bekannt, doch wurden viele dieser Pferde nach Amerika verschifft, da sie damals wesentlich zahlreicher und vor allem billig waren und als gute Arbeitspferde geschätzt wurden. Gerade diese beiden Ponyrassen wurden auch schon von den Römern beschrieben und sehr geschätzt.
Von dem spanischen oder iberischen Südpferd gab es einst drei Stämme bevor sie sich besonders im Norden mehr oder weniger vermischten, durch Einkreuzungen verändert wurden oder in einsameren Zuchtinseln rein überleben konnten:
1. Das cantabrische Pferd (el caballo cantábrico)
Mit einer Größe von ca. 125 cm und leicht konkavem Profil, dem u. a. das Portugiesische Garrano Pony, das Galicische Pony, das Asturische Pony, das Pottok Pony, das Navarra Pony und der Monchino angehören.
2. Das castellanische Pferd (el caballo castellano)
Mit einer Größe von 130 cm bis 140 cm und geradem Profil, dem das Sorraia und der Losino angehören.
3. Das andalusische Pferd (el caballo andaluz)
Mit einer Größe über 140 cm und konvexem oder subkonvexem Profil, dem der Originalan-dalusier, das heutige P. R. E. und der Lusitano angehören.
Über das Vorhandensein dieses Südpferdes schrieb auch Herr Dr. Thomas JANSEN im Jahre 2002 in seiner Dissertation „Untersuchungen zur Phylogenie und Domestikation des Hauspferdes (Equus ferus f. caballus) Stammesentwicklung und geografische Verteilung“ die DNA- Sequenzen (mtDNA) von 654 Pferden aus 37 Rassen. Bei den untersuchten Rassen waren einige bekannte deutsche, englische, iberische, norwegische sowie auch die von Mongolischen Wildpferden, verschiedenen Mustangs und natürlich auch die von Sennern und Dülmener Wildpferden dabei.
Der Monchino stellt also den cantabrischen Rassetyp dar und somit gelten diese Pferde als eine Ursprungsrasse Kantabrienes. Sie sind von allen nordspanischen Pferden am meisten vom Aussterben bedroht. Durch die ständige Vermischung der Rasse mit anderen Pferden, um schwerere und größere Arbeitspferd zu erhalten gibt es heute kaum noch reine Pferde des Urtyps dieser Rasse. Derzeit muss man davon ausgehen das die gegenwärtige Generation an vorhandenen Monchinos die letzte überwiegend reinrassige sein wird. Es gibt zwar eine Züchtervereinigung doch wenige Bestrebungen diese kleine Rassepopulation zu erhalten. In Deutschland werden die Pferde derzeit beim ZfDP geführt und eingetragen.
Schätzungen gehen von nur noch von ca. 1 000 dieser Pferde aus. Dies liegt auch an der Art der Zucht und Haltung dieser Pferde die noch heute überwiegend, wie bei fast allen spanischen Ponys und Kleinpferden, unreguliert und halbwild in der Freiheit erfolgt. Oft sind die Pferde sehr weit von ihren Besitzern in Bergregionen zu finden. Auch die Paarung der Pferde erfolgt durch den Natur-sprung, d. h. ein Hengst deckt alle seine dortigen Stuten. So wird auch die Härte und Eigen-ständigkeit dieser Rasse erhalten. Sie sind in den Bergen allen Klimaverhältnissen, Futterbe-dingungen und auch natürlichen Feinden ausgesetzt und müssen sich dagegen auch behaupten. Die Sommer sind sehr heiß und trocken und die Winter oft eiskalt und schneereich. So konnte sich ein sehr widerstandsfähiges, hartes, robustes und gesundes Pferd entwickeln das außerdem auch noch sehr trittsicher, trag-stark, unerschrocken, verlässlich, intelligent und clever ist. Daher wurden diese Pferde früher gerne als Pack - und Reitpferde in den Bergen genutzt. Durch die zunehmende Motorisie-rung hatte man aber bald keinen Bedarf mehr an diesen Pferden und sie drohten auszusterben.
Durch eine spanische Internetbekanntschaft erfuhr die deutsche Frau Schafhausen aus Mettmann von diesen Pferden und ihrer Existenzbedrohung und kam so aus zwei Gründen nach Spanien. Sie wollte sich auch von den Monchinos ein Bild machen und war sofort von diesen tollen Pferden mit ihrem unverdorbenen Charakter überzeugt. Man beschloss gemeinsam diese Rasse zu erhalten. Genug Erfahrung mit Pferden hatte Familie Schafhausen schon immer, den auf ihrem Gut Groß - Poth wurden schon die unterschiedlichsten Pferderassen gezüchtet. Die Familie betreibt auf ihrem Gut seit 1993 eine Pinto und Lewit-zer Zucht. Außerdem gehörte Herr Schafhausen in den 30er Jahren zu den erfolgreichsten
Kaltblutzüchtern in Nordrhein - Westfalen. Nun sollten hier auch die Monchinos eine neue Heimat
inden. Im Jahre 2006 kamen die ersten 3 Stuten und er Zuchthengst GUAPO aus Spanien an. Sie wurden von der spanischen Freundin der Familie auf einem spanischen Viehmarkt entdeckt und somit vor dem schlachten gerettet. Dementsprechend war ihr Zustand als sie in Deutschland ankamen. Mit viel Liebe wurden sie monatelang aufgepäppelt und danken es bis heute, denn die Pferde stehen heute dort das ganze Jahr draußen auf der Koppel und GUAPO sogt fleißig für Nachwuchs und mit den Stuten geben alle sehr gute Reitpferde ab. Inzwischen steht auch eine kleine Herde in Spanien und die Pferde werden regelmäßig ausgetauscht.
Der Monchino ist ein primitives Kleinpferd das in seinem Aussehen oft wie ein kleiner Berber aussieht. Obwohl diese Pferde nur ca. 125 cm bis 140 cm groß werde haben sie keine typischen Ponymerkmale und werden daher als Kleinpferd bezeichnet. Sie haben einen kleinen schönen und edlen Kopf mit geradem oder leicht konkavem Profil. Große ausdrucksvolle Augen, kleine bewegliche Ohren und eine gute Ganaschenfreiheit. Der Hals hat einen guten breiten Ansatz und ist eher kurz und der Widerrist kaum zu sehen. Der mittellange Rücken endet mit einer kräftigen, abfallenden und nie gespaltenen Kruppe mit einem tiefen Schweifansatz. Die Gliedmaßen sind trocken, und schlank, sehr korrekt und kräftig; Die Hufe klein und hart. Die Hinterhand ist besonders gut entwickelt. Das Langhaar ist sehr üppig und lang. Fast alle Pferde sind Rappen (Oft Winterrappen) oder Dunkelbraune bei denen kleinste weiße Abzeichen möglich sind. Die Größe liegt bei ca. 125 cm bis 140 cm und das Gewicht liegt bei ca. 300 kg bis 400 kg.
Der Monchino ist ein sehr gutes Kinderreitpferd. Er kann über lange Strecken mühelos mit einem Großpferd mithalten, hat besonders weiche und angenehm zu sitzende Gänge und besticht durch seine Trittsicherheit. Die Pferde sind sehr genügsam ausdauernd sehr menschenbezogen und daher für alle reitsportlichen Disziplinen geeignet. Weil sie sehr robust sind können sie auch Erwachsene mühelos im Gelände tragen. Vor ihrem Einsatz als Kinderreitpferd brauchen sie aber eine konsequente Er-ziehung, da die Paarung von ponytypische Dickkopf mit Intelligenz zu kleinen Problemen führen kann. Doch sie lernen schnell, sind sehr geduldig und charakterlich einwandfrei und so schnell durch nichts und niemanden zu erschrecken.




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