Infos zu (HACKNEY)


Rassenname:
HACKNEY

Zuchtland:
Großbritannien

Zuchtgebiet:
England, Yorkshire und Norfolk

Besonderheiten:
Exzellente Kutsch- und Wagenpferde mit Brillanz

Größe:
146 cm bis 156 cm

Gruppe:
Pferdetyp

Blut:
Halbblut

Der halbblütige britische Hackney ist ein sehr elegantes, muskulöses und harmonisches, dem Vollblut nahe stehendes, reines Kutsch- und Wagenpferd. Es wird besonders in England gezüchtet und bildet hier das Paradebeispiel eines Kutschpferdes mit Brillanz und Schönheit. Zuchtorganisation ist die HACKNEY HORSE SOCIETY die ein angeschlossenes Stutbuch besitzt. Das Wort Hackney kommt wie auch die Bezeichnung Hack aus dem englischen. Hack bedeutet immer soviel wie Reitpferd, während die Bezeichnung Hackney meist für ein leichtes Kutsch- oder Wagenpferd steht. Wahrscheinlich sind die englischen Bezeichnungen dem französischen Wort haquenée abgeleitet welches später um 1100 nach England kam und dort zum anglonormännischen Wort Haquenai - Hack oder Hackney wurde. Wegen der großen Nachfrage dieser Pferderasse gibt es in der ganzen Welt zahlreiche Nachzuchten, vor allem in den USA, wo sie unter der Bezeichnung American Hackney (s. d.) bekannt ist und in den Niederlanden und Südafrika. Der Hackney wurde im Jahre 1303 erwähnt und es gibt ihn schon so lange wie es auch Menschen gibt die den Luxus und die Extravaganz lieben. Die richtige Zucht dieser Rasse fing erst in der Mitte des 18. Jh. An. Zu dieser Zeit gab es in den Grafschaften Yorkshire und Norfolk hervorragendes Pferdematerial, wie den Norfolk Traber (s. d.) oder das York-shire Coach Horse (s. d.). Beide Rassen hatten spanisches, arabisches und anderes orien-talisches Blut in sich und waren mehr oder weniger Traber. Zuchtbegründer war der halbblütige Hengst OLD SHALES, der über seinen ebenso be-kannten Vater BLAZE und seinem Großvater FLYING CHILDERS von einem der drei Stammväter des Englischen Vollbluts, dem Hengst DARLEYs ARABIAN abstammte. OLD SHALES wurde 1755 geboren und er gilt heute zusammen mit seinen Söhnen SCOT SHALES und DRIVER zu den Stammvätern der Rasse. JENKINSON`S FIREWAY, ein 1780 geborener Sohn von DRIVER setzte die Erfolgsstory dieser Traber weiter fort. Die meisten heutigen englischen Hackneys stammen aber von dem Hengst MATHIAS ab, der 1895 geboren wurde und besonders über seinen Sohn BUCKLEY COURAGE und dessen Söhne MERSEY SEARCHLIGHT und SOLITUDE die Rasse entscheidend verbesserte und beein-flusste. Vor dem zweiten Weltkrieg war die Zucht des Hackneys auf ihrem Höhepunkt. Danach sank die Zahl der Pferde stark ab, denn es wurden Arbeitspferde gebraucht oder deren Arbeit durch Maschinen ersetzt. Der Hackney beeinflusse zahlreiche europäische Pferderassen. So war er an der Entstehung des Amerikanischen Trabers beteiligt, bei der Zucht des französischen Postiers, vererbte seine guten Trabeigenschaften an die Welsh Ponys und übertrug seine Springveranlagung den beiden amerikanischen Hochsprung-rekordlern CONFIDENCE (1912 2,45 m) und GREAT HEART (1923 2,46 m) und auch auf TORA der unter Hasse Olympiasieger im Jahre 1936 wurde. Alle diese Pferde hatten einen Hackney zum Vater. In den USA besteht noch heute eine führende Hackneyzucht, die unter den Namen Ame-rican Hackney bekannt ist und ein reines Showpferd darstellt. Wie bei anderen amerika-nischen Pferderassenn werden bei ihnen die Schweifmuskeln durchtrennt, um einen hoch getragenen Schweif zu erhalten. Dies ist in Europa verboten. Weiterhin ist der Amerikaner etwas größer als der Brite. Der heutige Hackney zeigt sich als modernes Kutsch -und Wagenpferd, steht dem Vollblut sehr nahe. Es ist ein sehr edles, leichtes, gut bemuskeltes und sehr harmonisch gebautes Pferd mit einer betont stolzen Haltung. Der Kopf ist vollblutähnlich, sehr hübsch und hat ein gerades Profil. Die Augen zeigen Persönlichkeit und sind groß und feurig. Die Ohren sind kurz und spitz. Der Hals zeigt eine sehr gute Verbindung zum Kopf, wird gut und stolz ge-tragen und ist sehr gebogen und muskulös. Die Gansche ist sehr frei zu sehen. Die starke, flache und zurückliegende Schulter bietet viel Raum für die Aktion der Vorderbeine. Der Widerrist ist gut markiert. Die Rippen sind gute gewölbt und der Rumpf ist schön lang, kräftig und ausgewogen und zeigt viel Gurttiefe. Der kräftige Rücken geht in eine musku-löse runde Kruppe über die leicht abfällt. Der Schweif wird hoch getragen. Der sehr abge-rundete Körper steht auf kräftigen und stabilen Gliedmaßen. Die Röhren sind kurz, die Fesseln leicht schräg und der kleine Huf ist rund und ziemlich gerade mit einem elastischen und festen Horn. Die Widerristhöhe der Pferde liegt bei ca. 146 cm bis 156 cm in Großbri-tannien und bei ca. 145 cm bis 163 cm in den USA. Der Hackney kommt in allen dunklen Farben vor. Fast immer sind besonders viele und große weiße Abzeichen am Kopf und den Gliedmaßen zu sehen. Oft sind es Sabinos. Der Hackney besticht durch das Zusammenspiel seiner Haltung seines Körperbaus und seiner Gänge. Der Schritt ist federnd leicht und flott. Der Trab sehr außergewöhnlich rasch und rhythmisch mit einer extrem hohen, betonten und runden Knieaktion, die stark von den Hinterbeinen unterstützt wird. Diese Begabung wird durch eine Dressur noch gefördert und ausgebildet. Wegen seiner guten Abstammung hat der Hackney sehr gute Wesenseigenschaften und ist sehr willig seinem Menschen sein Können zu zeigen. Er ist heute auf fast allen Fahrturnieren zu finden. Zuchtorganisation ist die HACKNEY HORSE SOCIETY, in London mit einem angeschlossenen Stutbuch.

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