Infos zu (MURGESE)


Rassenname:
MURGESE

Zuchtland:
Italien

Zuchtgebiet:
Süditalien, Provinz Apulien, um die Gegend von Murgia herum

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, halbwild lebend

Größe:
153 cm bis 163 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Warmblut

Der Bezirk La Murge, einer Kalksteintafel bei Puglia, im äußersten Süden Italiens direkt am „Stiefelabsatz“, war schon lange bekannt für seine gute und qualitätsvolle Pferdezucht. Es ähnelt dem Zuchtgebiet der Lipizzaner und bringt auch sehr gute Pferde hervor, die ein ge-sundes Fundament, beste Gesundheit und ein langes fruchtbares Leben haben Meist sind es Privatzuchten ohne staatliche Kontrolle. Diese Pferde erhielten ihren Namen von dem gleichnamigen Zuchtgebiet und sie wurde von dem Grafen Conversano eigentlich einmal als Kutschpferd entwickelt. Die genaue Herkunft dieser Rasse ist nicht genau bekannt, doch soll er von Neapolitanern, Berbern und Lusitanern abstammen, die während der spanischen Herrschaft nach Italien kamen. Später erfolge dann die Einkreuzung weiteren Orientalen und auch italienischen Kaltblütern. Im 15. und 16. Jh. war die Blütezeit dieser Rasse das Interesse an guten Pferden, besonders für die Kavallerie, war noch groß. Aber vor ca. zweihundert Jahren erlahmte das Interesse an diesen Pferden und sie starben fast aus. Heute züchtet man einen seit den 20-er Jahren als gutes Allzweckpferd der eher als leichtes Wagenpferd, ähnlich dem Irish Draught, fungiert. Bis 1926 waren die Pferde daher auch noch sehr uneinheitlich was auch an der Art der Haltung und der meist bäuerlichen Zucht liegt. Die Murgesen leben noch heute halbwild und sich selbst überlassen in den weiten Wäldern der Murge und werde nur zum arbeiten eingefangen. Durch diese Haltung sind sie äußerst robust, charakterstark, ausgeglichen und resistent gegenüber Krankheiten und haben eine gute Kondition und Konstitution. Die Pferde werden zu leichten landwirt-schaftlichen Arbeiten auf den kleinen Bauernhöfen und zum reiten genutzt. Eine zuneh-mende Beliebtheit erringen sie auch als Touristikreitpferd, die Wanderreiterei oder den Fahrsport. Der Murgese war zusammen mit dem Maremma Pferd und französichen Anglo Normannen an der Entstehung des heute ausgestorbenen Capitanatas aus dem nördlichen Apulien beteiligt.
Die für ihre Rumpftiefe und das gute Fundament bekannten Murgese Stuten ergeben mit Vollbluthengsten sehr gute schöne und leistungsfähige Sportpferde und werden auch zur Maultierzucht eingesetzt. Weiterhin sind diese Kreuzungsprodukte eine gelungene Komposi-tion, hinsichtlich Konstitution und Kondition. Auch heute ist dieses Pferd ein elegantes, sanftes und kräftiges Pferd, das immer mehr Anhänger gewinnt. Ein Stutbuch gibt es seit 1926 und die Zahl der Hengste beträgt heute ca. 150, die Anzahl der Stuten ist nicht genau zu ermitteln.
Der Murgese ist ein harmonisch gebautes, elegantes, mittelschweres Pferd mit guten Linien. Das Aussehen steht zwischen einem Lusitaner und einem Irish Draught. Der große lange und ramsnasige Kopf erinnert stark an einen Neapolitaner oder Kladruber. Die Kieferlinie ist sehr ausgeprägt, die Ohren und die Augen recht klein. Der Hals ist gut angesetzt und gut bemuskelt und die Brust breit und tief. Die Schulter ist schräg und der Widerrist ausge-prägt. Der Rücken ist kurz und kräftig und geht in eine leicht erhöhte Kruppe über die mit einem hohem Schweifansatz endet. Die kurzen und kräftigen Gliedmaßen können hinten etwas abfallend und unterentwickelt sein. Die Gelenke sind klein aber kräftig. Die Pferde haben schönes und volles Langhaar. Die Größe beträgt ca. 153 cm bis -163 cm. Vorherrschend sind Rappen und Dunkelbraune ohne Abzeichen und es folgen dunkle Füchse. Mit einigen anderen italienischen Pferderassen zählt er zu den Barockpferderassen.

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