Infos zu (GUANZHONG)


Rassenname:
GUANZHONG

Zuchtland:
China

Zuchtgebiet:
Nordchina Region Huabei, Provinz Shanxi

Besonderheiten:
Relativ junge Rasse, 2 Typen

Größe:
142 cm bis 152 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kaltblut

Das Guanzhong kommt aus einem großen und berühmten Landwirtschaftsgebiet in der Provinz von Shanxi. Für diese Region Chinas war die Pferdezucht schon immer sehr wichtig
und bald lieferte sie gute Pferde auch in die benachbarten Provinzen. Durch die gute Bewäs-
serung durch den Weihe, einem großen Fluss in der Provinz, hat sich die Land- und Vieh-
wirtschaft bestens entwickelt und ist dadurch zu einem politischen, wirtschaftlichen und kulturellem Zentrum in China geworden. Die Berge sind mit 300 m bis 600 m nicht beson-
ders hoch und eigenen sich gut für den Anbau von Ackerfrüchten und als Weiden für das Nutzvieh. Neben dem Guanzhong Pferd gibt es hier auch noch den gleichnamigen Esel und dies berühmte Qinchuang Ziege. In den 50er Jahren wurde der Bedarf nach einem größeren und stärkeren Pferd für den Transport vieler neuer Güter immer dringlicher. Man wollte ein größeres und leistungsfähigeres Pferd erhalten das kräftig genug war um im leichten Trab gute Zugleistungen zu vollbringen. Dazu wurde ein Zuchtprogramm entwickelt welches im Gestüt Liuling seinen Anfang nahm. Dazu wurden vorwiegend russische Rassen genutzt, da man einen schweren Warmblüter erhalten wollte, um vom Image eines Kleinpferdes wegzukommen. Leider wurden dazu am Anfang nicht die passenden Rassen ausgesucht. Die aus Russland importierten Budjonny, Karabaier und Halb- und Vollbluthengste wurden mit den einheimischen Stuten gekreuzt. Ihre Nachkommen wurden bis in die zweite Generation selektiert, doch sie entsprachen bei weitem nicht dem Zuchtziel. Die Pferde waren oft zu groß und waren nicht in der Lage die Wagen zu ziehen, weil zu wenig Kraft zeigten. Man hatte einfach nicht bedacht das diese russischen Rassen ihre Pferde eher veredeln und vergrößern würden, aber keine Kraft und Masse bringen konnten. Dies hatten weder sie noch die einheimischen Pferde. Wie in anderen Provinzen Chinas kamen daher ab 1958 wieder einmal die guten alten Ardenner zum Einsatz, um Kraft, Energie und Masse in die neue Rasse zu bringen. 1965 hatte man die idealen Verpaarungen gefunden und kreuzte diese homogen weiter, d. h. es wurden immer wieder die F1 Generationen miteinander verpaart. So hatte man relativ schnell eine einheitliche neue Rasse geschaffen, deren Inzucht - Koeffizient dann bei 3,38 Prozent lag. Der Guanzhong gilt damit als eine in China entwickelte Rasse. Im Jahre 1970 konnte man im Pferdebestand noch 12,5 Prozent der alten Rasse finden und 25 Prozent machten den leichten Typ des Guanzhong aus und der große Anteil von über 62 Prozent gehörte nun dem schweren und gewünschten neuen Pferdetyp an.
Die Guanzhong Pferde werden zwar nicht direkt in zwei Typen gezüchtet, doch können diese Pferde an der Grenze vom schweren Warmblut zum leichten Kaltblut stehen. Bekannt sind zwei Typen:
1. Leichter Typ
Diese Pferde haben den größten Anteil der russischen Rassen und werden vorwiegend als Reitpferde verwendet. Sie sind etwas edler und größer. Ihr Anteil beträgt 25 Prozent in der Population.
2. Schwerer Typ
Diese Pferde entsprechen dem Zuchtziel und haben den größten Kaltblutanteil in sich. Sie sind kompakter und etwas untersetzter und dienen als reine Arbeitspferde. Ihr Anteil beträgt über 62 Prozent in der Population. Dieser Typ wird aber am meisten gefördert und gebraucht.
Insgesamt zeigen alle diese Pferde mehr oder weniger deutlich den Einschlag der Edelrassen
und verbinden dies mit der Kraft und Knochenstärke des Ardenners und der Leistungsfä-
higkeit der einheimischen Pferde. Es sind Pferde im Rechteckformat die harmonische Linien
en haben. Der mittelgroße Kopf ist oft sogar trocken und edel und zeigt nicht den typischen Kaltblüterkopf. Das Profil ist gerade, die Ohren sind klein und die Augen sind groß. Der
Hals ist von mittlerer Länge und wird aufrecht getragen. Die Schulter und die Brust sind kräftig und geräumig. Der kaum sichtbare Widerrist geht in einen längeren Rücken über der mit einer kräftigen Kruppe mit tiefem Schweifansatz endet. Die Gliedmaßen sind kräftig und eher kurz, haben aber gute Gelenke und Sehnen und harte Hufe. Kötenhaar ist etwas zu finden. Das Langhaar ist leicht wellig. Die Größe liegt bei ca. 142 cm bis 152 cm, ja nach Typ. Die meisten Pferde sind Kastanienbraun oder Füchse mit wenigen kleinen bis keinen Abzeichen. Alle Pferde haben ein gutes, ausgeglichenes und arbeitseifriges Temperament. Einzigartig ist ihre schnelle Erholung, gemessen an Atmung und Puls, nach harter Arbeit oder Training. Damit haben sich diese Pferde bestens an die neue Heimat und ihre Aufgabe angepasst und können sogar Temperaturen über 40 Grad zu verkraften.


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