Infos zu (APPALOOSA)


Rassenname:
APPALOOSA

Zuchtland:
USA

Zuchtgebiet:
Weststaaten, Washington, Oregon und Idaho

Besonderheiten:
Name der Rasse vom Zuchtgebiet, fast nur Tigerschecken in vielen Varianten

Größe:
144 cm bis 155 cm

Gruppe:
Rasse

Blut:
Kleinpferd

Dieses wunderschöne in vielen Varianten kurios gescheckte Kleinpferd kennt fast jedes Kind. Mit über 175 000 eingetragenen Pferden ist sie die drittgrößte Rasse der Welt. Das Appaloosa gehört mit anderen Pferden Amerikas zu den so genannten "WESTERN SHOW HORSE", d.h. Pferden die zu den verschie-densten amerikanischen Western - Veranstaltungen gezeigt und gearbeitet werden. Es ist daher das bevorzugte Kinderreit- und Freizeitpferd in den USA. Die Zucht dieses Kleinpferdes ist besonders in den westlichen US- Bundes-staaten Washington, Oregon und Idaho konzentriert, hat sich aber weiter verbreitet und auch in Europa, Australien und Südafrika gibt es inzwischen gute Zuchten. Organisiert sind die Züchter im APPALOUSA HORSE CLUB, der 1938 gegründet wurde und mit über 40 000 Mitgliedern in 166 Regionalgruppen und mit dem o. g. eingetragenen Bestand an Pferden zu einer der weltgrößten Pferdeorganisationen zählt.
Das Appaloosa hat eine interessante, etwas traurige und wiederum kurze Geschichte. Eigentlich gäbe es diese Rasse heute nicht. Diese gescheckten Pferde waren früher sehr typische Indianerpferde. Die Abstammung der Pferde ist die ähnliche wie bei allen anderen Indianerpferden, die Pferde von den Spaniern und anderen Einwanderern und Siedlern erbeuteten und sie meist wahllos miteinander kreuz-ten. Nachweislich war bei den Pferden die die Spanier 1519 in das Land brachten auch ein Schecke. Unter den reitenden Indianern gab es aber eine berühmte Ausnahme. Die Néz Perche - Indianer. Ihnen gebührt der Ruf diese Rasse als solche konsequent und zielstrebig gezüchtet zu haben. Diese India-ner und auch die Cayse - Indianer, die auch ein bekanntes Indianerpferd züchteten, lebten in einem Landesteil das sehr gut geeignet war für eine gute Pferdezucht. Diese entwickelte sich aus einer Notwendigkeit, da die dortigen Indianer Halbnomaden und Jäger waren.
Von Anfang an war diese Pferdezucht sehr plan- und zweckmäßig angelegt was vorwiegend über eine ganz normale „Überlebensselektion“ geschah. Ausselektierte Pferde wurden verkauft oder kastriert. Bald waren diese Pferde sehr bekannt. In den Tälern fanden die Pferde genug Schutz und Nahrung im Sommer und im Winter. Auf den Hochflächen konnten sie den Frühling verbringen. Das schützende Gebirge verbarg sie vor Fremden und Eindringlingen. Die Rasse erhielt ihren Namen von den ersten weißen Händlern die in das dortige Indianergebiet, bei dem Fluss Palouse, eindrangen und aus „a’ Palouse“, dem „Pferde vom Palouse“ wurde später Appaloosa.
Um 1806 wurden diese Pferde erstmalig von einem weißen Mann beschrieben, der sie sehr lobte und mit anderen guten Rassen verglich. Er beschrieb auch die besonderen Varianten der Fellfarben. Neben der Zucht verstanden diese Indianer auch sehr gut ihre Pferde zu reiten und auszubilden. Dies hatte mit der Kunst des Überlebens zu tun, denn ihre Pferde mussten schnell und gut sein. Die verschiede-nen Qualitäten ihrer Pferde wurde zu vielen Zwecken genutzt. Die besten waren die gut geschulten und schnellen Büffeljagdpferde und die schlechteren waren Packpferde. Mit ihren Tieren konnten sich die Indianer besuchen und Kontakte pflegen. Zwischen 1790 und 1810 gingen viele Indianer in neue Gegenden oder auch Reservate. Die meisten älteren Néz Perche aber wollten in ihren geschützten Tälern bleiben. Die Jungen gingen in die Ebenen und das Büffelland und hatten daher auch mit Feindberührung, besonders mit den Blackfeet - Indianern, zu rechnen und zu fürchten. Durch eine noch bessere Selektion ihrer Pferde konnten sie sich oft auf deren Geschicklichkeit und Schnellig-keit verlassen und dem Feinde entrinnen. Doch der eigentliche Feind, der weiße Mann, kam noch mit viel größerer Gewalt. Nachdem zuerst die Indianer aus den Ebenen besiegt und vertrieben wurden kam der Zustrom der weißen Siedler auch in die entlegenen schönen Täler ihrer Stammesbrüder in den Bergen. Die Armee bekam um 1877 den Befehl diese Indianer zu vernichten. Die meisten Indianer ent-kamen nach Kanada doch konnte sie ihre Pferde nicht mitnehmen. Diese wurden in einer Schlucht zu-sammen getrieben und erschossen. Nur wenige Tiere entkamen. Einige Siedler die schon damals den Wert dieser Pferde kannten versuchten eine Zucht mit den wenigen Pferden die man einfangen konnte aufzubauen. Dies ist ihnen auch bis heute gelungen.
Das heutige Appaloosa ist ein sehr harmonisches, gut abgedrehtes und sehr beliebtes und zuverlässi-ges Reit- und Arbeitspferd. Doch nicht jedes gescheckte oder gefleckte Pferd ist eine Appaloosa!
Diese Rasse hat neben den Farbvarianten auch noch andere typische Erkennungsmerkmale.
1. Die Umrandung des Sehteils im Auge ist sichtbar weiß, wie beim menschlichen Auge.
2. Die Maulpartie ist rosa-grau gesprenkelt, ein so genanntes „Krötenmaul“.
3. Die Hufe zeigen oft vertikale schwarze und weiße Streifen.
4. Die Mähne ist oft sehr fein und fällt oft fedrig nach beiden Seiten, ist aber ziemlich kurz,
ebenso der Schweif.
5. Die Haut der Pferde ist unter der jeweiligen Fellfarbe rosa-grau.
Neben diesen Merkmalen definiert die Zuchtorganisation weitere, die insbesondere die Verteilung und Beschaffenheit der Fellmuster, Tupfen und Zeichnungen betrifft. Bekannt sind 6 teilweise auch nur 5 charakteristische Fellfarben, wobei die drei ersten am häufigsten vorkommen und die anderen mehr oder weniger Mischformen sind..
1. Deckenbunt.
Die Pferde sind fast immer in dunkler Grundfarbe und haben in der Lende und auf der Kruppe zahlrei-che dunkle, gleichmäßig verteilte ovale Flecken auf hellem Untergrund. Die Gliedmaßen sind nicht gefleckt.
2. Leopardbunt.
Diese Pferde sehen aus wie Tigerschecken, doch beim Appaloosa sind die Flecken gleichmäßiger und größer. Die Gliedmaßen sind auch gefleckt.
3. Marmorbunt.
Meist stichelhaarige oder braune Pferde die mit runden oder ovalen, mehr oder weniger scharf abge-setzten, manchmal auch verschwimmenden weißen Flecken übersät sind. Kruppe oder Lende sind meist reinweiß oder heller als die Hauptfarbe des Pferdes. Die Gliedmaßen sind auch marmoriert gefärbt.
4. Schabrackbunt.
Ähnlich dem Leopardbunten, doch die Flecken sind hier nur auf Lende und Kruppe verteilt und die Gliedmaßen sind auch nicht gefleckt.
5. Schneeflockenbunt.
Ein meist dunkles Pferd mit hellen Fleckchen oder Topfen auf dem gesamten Körper. Diese Flecken sind aber kleiner als die des Leopardschecken.
6. Schabrack - Schneeflockenbunt.
Eine Mischung aus 4. und 5.
Weiterhin sind auch andere Mischformen aus diesen 6 Farben bekannt.
Appaloosas werden ca. 144 bis 155 cm groß und ihr Gewicht liegt bei ca.450 kg.

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